Bevor es nun in zwei Wochen losgeht, kann ich meine Vorbereitungen pünktlich abschließen. Die Planung ist fertig, meine Ausrüstung komplett und die Mannschaft instruiert. Nur die Anreise macht uns noch etwas zu schaffen, aber dazu kommen wir später noch. Was ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte ist das Protokoll unseres Crewtreffens von letzter Woche…
„Besprechungsprotokoll zum Crewtreffen im April 2021“
Beginn: 18:30 Uhr, Ende: 20:30 Uhr
Ort: Zoom-Meeting
• Thema Anreise:
Ruth, Fritz, Robert und Martin berichten, dass ihre Flüge von Paris nach Martinique gecancelt wurden. Es ist nun ein anderer Flughafen, Orly, und zu einer anderen Flugzeit. Optionen zur Anreise werden überlegt – mit Bahn oder Mietwagen.
Kurze Info zur Anreise von anderen Anreisenden: Die konnten problemlos einreisen, mussten lediglich einen negativen PCR-Test vorweisen und eine eidesstattliche Erklärung.
Präsentation des Passageplans/Routenplanung
• Route:
Von Martinique über Bermuda, die Azoren nach Brest, bei Calais vorbei in die Nordsee, über die Friesischen Inseln in die Elbe.
• Erläuterungen von Martin:
Die detaillierte Planung, Erklärung von Point of no Return, Englischer Kanal – Strömung, Verkehr, Verkehrstrennungsgebiet, Wind/Wetter.
• Zeitplan:
Martin erklärt, dass am 10.05. 1000 UTC mit den Startvorbereitungen begonnen wird und wir uns an diesem Tag für Sicherheitsunterweisung, Schiffseinweisung, letzte Einkäufe und Ausklarieren Zeit nehmen werden. Wenn all dies erledigt ist, voraussichtlich am Nachmittag, werden wir ablegen.
• Erster Kurs:
Richtung Azoren bei zunehmendem Mond; auf den Azoren sind mindestens 3 Tage Pause eingeplant, wenn der Zeitplan gehalten werden kann.
Für den Ärmelkanal wird ca. 1 Woche berechnet. Insgesamt werden für die Route ca. 35 Tage berechnet.
Geplante Ankunft könnte Mitte Juni sein; dieser Termin ist sehr realistisch, kann sich jedoch aufgrund wetterbedingter Einflüsse auch etwas verzögern.
Ende der Präsentation. Fragenrunde.
• Reini fragt, ob wir zwischen Azoren und Hamburg durchfahren werden: Geplant sind keine Stopps, jedoch werden wir unsere Route nach den Gezeitenströmen ausrichten und diese sehr genau berechnen. Ausweich- oder Notfallhäfen werden ausschließlich für Gezeitenfenster oder zum Abwettern angesteuert.
• Die geplante Durchschnittsgeschwindigkeit ist 5,5 Knoten, auch wenn das Boot schneller zu segeln geht. Auch Martin ist davon überzeugt, dass wir 8 Knoten oder mehr segeln werden, jedoch werden wir unser Schiff keinesfalls regattamäßig segeln. Die oberste Priorität ist immer die Sicherheit des Schiffs und der gesamten Crew.
• Aufgabenverteilung:
Lothar übernimmt die Vorbereitung und Organisation der Rollenverteilung für die Crew in einem Seenotfall und wird mit uns die Einteilung der Funktionen vor Ort vornehmen.
Hubi bereitet sich für die Kommunikation mit Einsatzkräften vor. Damit ist gemeint, welche Daten sind notwendig zur Übermittlung an Rettungskräfte; wer ist wann, wo und wie erreichbar, falls ein Seenotfall eintreten sollte.
Fritz ist "First Mate" und wurde offiziell zum Bordfotograf und Kameramann ernannt. Er wird in jeder Situation und zu jeder Zeit die Kamera griffbereit haben. Dies ist eine wichtige Aufgabe, die nicht nur dazu dient, einen schönen Film zu produzieren, sondern auch die Protokollierung der Geschehnisse an Bord ermöglicht.
Hubi fragt, ob wir die Möglichkeit, die Seenotrettung von unserem Reiseplan zu informieren, wahrnehmen sollen. Martin sagt Nein, mit der Begründung, dass Martina alle unsere Unterlagen in der Heimbasis aufliegen hat, und auch ein Notfallkontakt für uns ist, d.h. falls ein SOS von unserem Garmingerät ausgelöst wird, bekommt auch Martina diese Alarmierung und kann alle nötigen Dokumente, Kontaktinformationen, Routenplan etc. an diverse Rettungsmannschaften weiterleiten.
• Martin stellt noch kurz die Eidesstattliche Erklärung vor, die laut Einreisebestimmungen für Frankreich benötigt wird. Diese liegt zweisprachig als Word-Dokument in der Dropbox auf und soll von jedem Teilnehmer selbst mit den persönlichen Angaben befüllt und ausgedruckt werden.
• Proviantierung:
Was und wieviel macht Sinn von zu Hause mitzubringen?
Da wir nicht davon ausgehen können, dass Trockengerm (Hefe) in Martinique erhältlich sein wird, werden wir die benötigte Menge selbst mitbringen. Dazu haben sich einige Crewmitglieder bereit erklärt, je 10 Packungen in ihr Reisegepäck zu geben.
Hubi wird seine Gewürzbox mit im Gepäck haben, und stellt uns Fertiggerichte in Tütenform vor. Martin ist begeistert von der Idee, asiatische Bechernudelsuppen in Martinique als Notration oder Zwischenmahlzeiten einzukaufen.
Fritz lacht, denn er ist schon einmal bei einem Törn mit Martin in den Genuss dieser besagten asiatischen Bechernudelsuppen gekommen. :-)
• Reini fragt, ob er einen Schlafsack mitnehmen soll – das wird nicht notwendig sein, da ausreichend Bettwäsche, Leintücher und auch Handtücher am Schiff vorhanden sind. Pyjama bzw. lange Unterwäsche wird von Martin empfohlen, da dies als Schlafgewand vor allem in nördlicheren Breiten mehr Komfort bieten kann.
• Ein Termin für das nächste Treffen wurde auch bereits fixiert – nachdem Reini auf Martinique geflogen ist. Sein Flug geht voraussichtlich Ende April. Der Termin für unser nächstes Crewtreffen somit ist am 01.05. um 1630 UTC. Das bedeutet für uns in Mitteleuropa 18:30 Uhr MESZ, für Reini 12:30 Uhr Ortszeit. Er kann uns zu diesem Zeitpunkt auch von der aktuellen Situation auf Martinique und von seiner Reise berichten.
Mit abschließenden Worten und Begeisterung der gesamten Crew für die tolle Vorbereitung und den immer näherkommenden Törn endet das Crewtreffen um 20:30 Uhr Ortszeit. Danke für die rege Teilnahme!
Mit Ende des heutigen Crewtreffens ist alles klar, bis auf unsere Anreise.
Die werden wir in den nächsten Tagen noch abklären müssen...
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