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  • AutorenbildSkipper Martin

12. Nachricht via Satellit an Martina - Auf hoher See


Ahoi!

Hier ist Martina,

und ich betreue während der Überfahrt die Homepage. Ich habe heute eine Nachricht von Martin über Satellit erhalten, die ich hier mit euch teilen werde:


Wir sind den dritten Tag auf Kurs Nord unterwegs – genauer gesagt seit 64 Stunden und 372 Seemeilen. Das mach einen Schnitt von über fünfeinhalb Knoten die Stunde. Das gefällt mir! So kann es gern weitergehen.


Die letzte Landnähe hatten wir vor gut zwei Tagen, als wir Guadeloupe etwa 20 Seemeilen an Backbord liegen gelassen haben. Seither entfernen wir uns immer weiter von den Küsten. Das Wetter ist angenehm und wir segeln guter Laune dahin. Langsam gewöhnt sich die Crew an den Rhythmus der Wachen und ich genieße immer mehr die Fahrt auf dem 60. Längengrad.


Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Bewegungen des Katamarans, der wie ein Rodeo-Pferd über die Wellen zickt. Zu Beginn war ich sehr überrascht über dieses Verhalten, doch man gewöhnt sich schnell daran. Lass sie doch zicken, dachte ich, und uns über den Atlantik reiten.


Auf jede Welle, die unter unseren zwei Rümpfen gefangen ist, folgt ein gewaltiger Schlag der Wassermassen von unten auf die Mitte des Schiffes. Die Folge daraus ist ein lauter Knall, der den Salontisch und alles auf ihm drauf um einige Zentimeter nach oben springen lässt. Diese Erschütterung ist natürlich im ganzen Boot zu spüren und sorgt dafür, dass ich auch nachts ganz gut wachbleiben kann.


Es ist Donnerstag, 1000UTC als ich auf diesem sprunghaften Tisch im Salon den Eintrag ins Logbuch vermerke:


13MAY100021UTC Positionsbestimmung 19°55,3‘ N 060°36,3‘ W; Wind NO 24 kn; Welle 2-3 m; Sicht sehr gut; 1017 hPa; 1/8 Bewölkung. Großsegel im zweiten Reff, Genua mit 75 %. Kurs Nord für die nächsten 300 Seemeilen.


Team 1 hat gerade ihren Dienst angetreten und hält unser Boot auf Kurs. Es ist ruhig an Deck und während der eine Teil der Mannschaft schläft, genießen die anderen diese ergreifenden Eindrücke des Ozeans.


Kein Land und auch kein Schiff ist in Sicht, nur gelegentlich besuchen uns vereinzelte Seevögel. Das Wasser rauscht an unseren Rümpfen vorbei und die Wellen geben einen Rhythmus in unsere Fahrt.



Ich beobachte Fritz, wie er mit einem zufriedenen Lächeln diese Ruhe und den Blick auf die unglaubliche Weite des Atlantiks genießt.






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