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  • AutorenbildSkipper Martin

3. Der Auftrag


Nur wenige Wochen nach meiner E-Mail, die meine Bereitschaft zu diesem Überstellungstörn versicherte, bekam ich eine Antwort von dem Eigner des Schiffes aus Martinique. Er schrieb:


Nach langem Überlegen haben wir alles abgewogen und überlegt und sind am Ende zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns gerne für dich als Skipper entscheiden möchten. Um das Ganze zu fixieren, sollten wir dann am besten telefonieren.


Ich konnte es kaum fassen und traute meinen Augen nicht. Immer wieder las ich diese Zeilen, bis ich langsam begreifen konnte, dass es die Zusage war. Wir haben den Auftrag! Wir werden den Atlantik überqueren!


Ich war außer mir vor Freude und gleichzeitig in einem Gefühlskarussell. Zu meiner Euphorie mischte sich auch immer wieder gespannte Erwartung und Abenteuerlust – war es doch eine Reise ins Ungewisse für mich, und trotz meiner Segelerfahrung eine ganz neue Herausforderung.


Sofort unterrichtete ich meine Crew von dem Erfolg meiner Bewerbung als Skipper für diesen Überstellungstörn, und dass die Durchführung von uns nun tatsächlich stattfinden wird. Das Team war begeistert und ich erfuhr von allen eine sofortige Zustimmung zu unserer Unternehmung.


Ich war sehr stolz auf meine Mannschaft, wusste ich nun nochmals, dass ich mich auf sie verlassen kann. Und sogleich vereinbarten wir einen Termin für ein Crewtreffen. Nur wenige Tage später trafen wir uns in Innsbruck zu einem Meeting der österreichischen Teilnehmer, um nähere Details im gemütlichen Beisammensein besprechen zu können. Ich erinnere mich an die neugierigen und erwartungsvollen Blicke und dieses Funkeln in den Augen meiner Crew, um alle Neuigkeiten zu erfahren. In groben Zügen hatte ich mich bereits auf die Route vorbereitet; auch Themen der Proviantierung, Teameinteilung, Wachplan und manches mehr. So konnte ich alle Fragen, die zu dieser Zeit aufgetreten sind, souverän beantworten.


Wir ließen den Abend in netter Runde, bei gutem Essen und ein wenig Seemannsgarn, ausklingen. Bis zu unserem nächsten Treffen gab es viel zu tun, da ich natürlich sehr gut für diesen Törn vorbereitet sein wollte. Auch wenn bis zum geplanten Start im Mai 2021 noch sehr viel Zeit blieb, so war ich mir doch dem Umfang bewusst, die eine gute Planung voraussetzt.


Eine Seekarte war bereits bestellt und die voraussichtliche Route über den Daumen gepeilt. Mein Fragenkatalog auf meiner To-do-Liste wurde immer länger und ich glaube, mir war doch nicht ganz bewusst, wie umfangreich die Planung sein würde. Die Routenführung, die Proviantierung, die Mitnahme von Wasser und Diesel, ein Wetterrouting, eine Satellitenkommunikation, die Anreise, die Ausstattung und der Zustand der Yacht – all das waren sehr viele Fragen, die nach Antworten verlangten.


Da ich während des Sommers als Skipper und Trainer sehr viel Zeit auf See verbrachte, konnte ich mich der Beantwortung dieser Themen nicht wirklich widmen. Jedoch hatte ich genügend Zeit um nachzudenken, und so wurde der Fragenkatalog in dieser Zeit immer nur noch länger.


Ich war gespannt auf unsere Reise und freute mich auf die Planung dieser Überstellungsfahrt, mit der ich im Winter beginnen wollte. Wird die Zeit wirklich reichen, um all das vorzubereiten?

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