Alle sieben kanarische Inseln: Ein Törn mit lauter Highlights und tollen Erlebnissen.
Wie letztes Jahr haben wir auch heuer unseren Weihnachtsurlaub auf den Kanaren verbracht. Von Lanzarote sind wir gestartet, um alle sieben Inseln auf den Kanaren zu besegeln.
Der erste Kurs Richtung SSW brachte uns an die Küste Fuerteventuras, die wir entlangfuhren. Wieder einmal versuchten wir, eine geeignete Ankerbucht zu finden, und wurden auch fündig. Unseren ersten Ankerplatz auf Fuerteventura fanden wir an der Ostküste in Pozzo Negro. Perfekt bei unseren vorherrschenden Wetterverhältnissen verbrachten wir eine sehr ruhige und angenehme Nacht.
Immer wieder hört oder liest man, dass es auf den Kanaren kaum Ankermöglichkeiten gibt. Da wir mittlerweile schon öfter in diesem Gebiet unterwegs waren und uns immer wieder Ankerbuchten angesehen haben, teile ich diese Meinung nicht. Oder vor allem nicht so - denn möglicherweise ist es eine Frage des Komforts für manche Segler. So haben wir auch schon in einer rollenden Bucht die Nacht verbracht, wo wohl jede Landratte innerhalb weniger Minuten seekrank werden würde, doch der Anker sehr gut gehalten hat.
Unsere Reise ging weiter Richtung Morro Jable ganz im Süden der Insel auf einem beliebten Ankerplatz, den wir auch schon kannten. Wieder einmal haben wir diesen Ort sehr genossen und da sich der Anker sehr gut im Sand eingrub, konnten wir auch diese Nacht sicher schlafen.
Unsere Nachtruhe währte nur kurz, da um 04:00 Uhr auch schon der Wecker losging, um sehr früh loszusegeln. Die Strecke Richtung Gran Canaria ist über 70 Seemeilen weit, und so ging es noch vor Sonnenaufgang los. Sehr beeindruckend, wie es langsam dämmerte und wir den Sonnenaufgang auf See erleben durften.
Auf Gran Canaria gibt es mehrere Ankermöglichkeiten - eine davon ist bei Puerto Cementero, die wir ansteuerten. Vielleicht nicht die schönste Aussicht oder die romantischste Bucht von allen, da sich die Zementfabrik in unmittelbarer Nähe befindet, doch perfekt für eine Nacht mit richtig gutem Ankergrund, und vor allem für uns auf der Durchreise.
Am nächsten Tag ging es entlang der Küste Gran Canarias, und wir entschlossen uns sogleich für die Überfahrt nach Teneriffa. Es war Weihnachten, der 24.12., als wir in der Bucht La Ballena, gleich neben der Marina del Sur in Las Galletas den Anker fallen ließen. Eine weitere ruhige Nacht haben wir dort verbracht und wir genossen die Einsamkeit der Bucht, wo kein weiteres Boot ankerte.
Immer wieder wurden unsere Fahrten von Delfinen begleitet, und gelegentlich schwamm eine Schildkröte in Sichtweite vorbei, die, wie wir festgestellt haben, nur sehr schwer zu entdecken sind. Von Teneriffa ging es dann weiter nach La Gomera, wo wir einen ganzen Hafentag in San Sebastian verbrachten. La Gomera ist eine unserer Lieblingsinseln, wohl auch, weil es eine nette und saubere Marina ist, und wo wir ein sehr gutes Restaurant als unser Stammlokal auswählten.
Nach La Gomera ging es weiter nach El Hierro; zuerst auf den südlichsten Punkt, Puerto De La Restinga, und dann hoch in die Marina von La Estaca. Einen Tag später segelten wir nach La Palma. In Puerto de Tazacorte konnten wir die Lavaflüsse des im Jahr 2021 ausgebrochenen Vulkans deutlich erkennen. Immer noch sah man kleine Rauchsäulen aus der Lava in Küstennähe aufsteigen.
Unsere Segelreise ging weiter über die Nordküste von La Palma, und mit einem richtig langen Schlag durch die Nacht wieder zurück nach Teneriffa in die Marina Santa Cruz. Im Hafen Santa Cruz lag zu dieser Zeit die Gorch Fock, die wir im Vorbeifahren natürlich bewunderten. Nach einem angenehmen Nachmittag und einem kurzen Schwätzchen mit Martin und Anke von der Jambo segelten wir am nächsten Tag weiter und kamen in Gran Canaria in der Bucht Playa Sardina an, wo wir ein weiteres Mal unseren Anker fallen ließen.
Im Morgengrauen segelten wir bereits Richtung Sonnenaufgang, an der Küste Gran Canarias entlang, mit Kurs auf Fuerteventura. Die nächsten Tage brachten uns wieder die Küste Fuerteventuras hoch bis Lanzarote, wo wir in Arrecife in den Heimathafen einliefen - genau dort, wo drei Wochen zuvor unsere Reise begann.
Törndaten:
7 Inseln
746 Seemeilen
18 Seetage
3 Hafentage
8 Marinas
6 Ankerplätze
Längster Schlag: 138 Seemeilen
Längste durchgehende Fahrt: 31 Stunden
3 Nachtfahrten
5 Delfinschulen
1,5 Schildkröten
6 Grindwale
Wind max. 43 Knoten (Düse!) d.h. 78 km/h
0 Regentage
29 °C Höchsttemperatur
4 mal Brot gebacken
3 Bonitos selber geangelt
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